25 | 09 | 2018

Infoveranstaltung Elektromobilität in Lüchow-Dannenberg

Auf der Infoveranstaltung zur Elektromobilität im Ostbahnhof Dannenberg, ging es um die Frage „Was kann der Landkreis Lüchow-Dannenberg tun, um die Elektromobilität zu fördern?“. Zuerst wurde die Teilstudie für den Landkreis Lüchow-Dannenberg, aus der „Studie E-Mobilität in der Region Lüneburg“, vorgestellt und danach das Teilkonzept Mobilität des „Masterplan 100% Klimaschutz“ in Lüchow-Dannenberg.

Die „Studie E-Mobilität in der Region Lüneburg“ wurde von der EBP Deutschland GmbH und der PTV Group für den Zeitraum 2017-2018 erstellt und durch die Programme LEADER und ILE gefördert. Vorgestellt wurde die Studie von Holger Frantz von EBP. Deutschland ist in vieler Hinsicht ein Autoland, nicht zuletzt ist die deutsche Wirtschaft in großem Maße abhängig von der Automobilindustrie. Gleichzeitig, hat sich Deutschland aber den Klimazielen verpflichtet und steht nun vor der Herausforderung, die wirtschaftlichen Interessen und die Klimaziele in Einklang zu bringen. Die Belastung durch immer mehr Fahrzeuge nimmt zu - insbesondere in den Städten, aber auch im ländlichen Raum. Daher ist der Umstieg auf E-Mobilität geboten.  

Doch wie ist der Stand derzeit in Lüchow-Dannenberg? Anfang 2017 gab es 21 E-Autos im Landkreis, heute sind es 29 zugelassene E-Autos in Lüchow-Dannenberg. Das sind zwar kleine Zahlen, zeigt aber eine Steigerung. Im Verhältnis zur Anzahl der E-Autos, ist es um die Ladeinfrastruktur im Landkreis sehr gut bestellt. Es gibt 17 öffentliche Ladeplätze an 9 Standorten, die das Laden teilweise sogar kostenlos anbieten. Oft sind gerade Bedenken wegen der Ladeinfrastruktur ein Hinderungsgrund für den Umstieg. Hier braucht es ein Umdenken, denn beim E-Auto funktioniert das „Tanken“ anders als beim kraftstoffbetrieben Pkw. Beim Kraftstoff-Pkw wird getankt, wenn das Auto unterwegs ist. Beim E-Auto wird geladen, wenn das Auto steht – was es den Großteil der Zeit tut. Daher braucht es Ladepunkte an den Orten, an denen das Auto längere Zeiten steht, z.B. Zuhause oder am Arbeitsplatz. Oder auch an POI(Point of Interest)-Standorten, also zum Beispiel am Supermarkt, Einkaufszentrum oder beim Sportverein. Mit einer Abdeckung an diesen Standorten sind alle Fahrten im Alltag leicht zu bewältigen, denn 90% der alltäglichen Fahrten sind Strecken unter 50 km. Das schafft jedes E-Auto, denn die Reichweiten liegen heute bei um die 400 km pro Ladung. Für das Fahren langer Strecken, zum Beispiel in den Urlaub, braucht es Schnelladestationen. Diese haben bereits eine Tankdauer von nur ca. 10 Minuten. Allerdings ist für die Energiewende das langsame Laden besser, da das Schnellladen zusätzlichen Strom benötigt, um die Ladestation zu kühlen. Hier muss die Infrastruktur deutschlandweit ausgebaut werden. Wichtig ist natürlich, dass der Umstieg auf die E-Mobilität von einem Ausbau der erneuerbaren Energien begleitet wird, denn nur wenn das E-Auto mit Ökostrom läuft, ist es auch wirklich klimafreundlich. Die Maßnahmen, die die Studie für die Region Lüchow-Dannenberg empfiehlt sind: Aufklärung über Elektromobilität, Dörfliches E-Carsharing, Bedarfsgerechter Ausbau der Ladeinfrastruktur und Ausbau des Radwegenetzes für E-Bikes. Die Studie ist nach zu lesen unter: Studie E-Mobilität in der Region Lüneburg

Anschließend an die E-Mobilitätsstudie wurde das Teilkonzept Mobilität aus dem Masterplan 100% Klimaschutz in Lüchow-Dannenberg von Herrn Edzard Hildebrandt vorgestellt, der an der Erstellung mitgewirkt hat. Das Masterplan Teilkonzept Mobilität sieht 3 Säulen für die Mobilitätswende in Lüchow-Dannenberg vor: Verkehrsvermeidung, Verkehrsverlagerung und Effizienzsteigerung. Um diese Ziele zu erreichen wurden 7 Maßnahmen erarbeitet, von denen eine die Erstellung der Studie zur E-Mobilität war. Über den Umstieg auf die E-Mobilität hinaus, sieht der Masterplan einen Ausbau verschiedener Mobilitätsformen vor, der eine Kombination von verschiedenen klimafreundlichen Mobilitätsformen erlaubt (intermodale Mobilität). So soll der Radverkehr durch den Ausbau von Radwegen auf den Hauptstrecken, Rad-Schnellverbindungen für Pendler und den Aufbau von Radverleihstationen und sicheren Abstellmöglichkeiten gefördert werden. Auch der Ausbau von ÖPNV Schnellbusverbindungen zwischen den Hauptorten im Landkreis und in die umliegenden Metropolen, ist eine Möglichkeit den Verkehr zu Verlagern. Der Masterplan zum Nachlesen ist hier zu finden: Masterplan 100% Klimaschutz in Lüchow-Dannenberg


In der, an die Präsentationen anschließenden, Diskussion wurden vom Publikum einige Schwierigkeiten, wie die Sicherheit im Straßenverkehr mit Pedelecs und die Frage der ökologischen Problematik der Produktionskette, bei der Herstellung der E-Fahrzeug Technik, angesprochen. Aber auch gute Ideen wurden eingebracht. So gibt es zum Beispiel Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern für einige Wochen kostenlos E-Bikes zur Verfügung stellen, um dadurch einen Anreiz für Pendler zu schaffen, den Umstieg auszuprobieren. Oder die Initiative der Firma Pfoten&Co, die ein Stadtrad für die Mitarbeiter angeschafft hat und dieses auch Kunden, für Fahrten innerhalb von Lüchow, zur Verfügung stellt.  

Die Vorträge zu Download:

E-Mobilität in Lüchow-Dannenberg   

Vortrag PGV


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